Eine Perle unter den Mikros hat es wirklich nicht verdient, an einem saumäßig rauschenden Preamp zu hängen. Bei diesem Bundle muss natürlich das preisliche Verhältnis gewahrt werden, aber schon um die wirklich hervorragenden Eigenschaften dieses Mikros überhaupt einschätzen zu können man braucht(!) einen Preamp, der nunmal ein vielfaches dessen kostet. Man könnte sagen, das Mikro ist zu Preiswert und der Preamp einfach zu billig... Das RB-500 kann ich absolut empfehlen, den Presonus kann ich zwar für andere Sachen, nicht aber für eben dieses Mikro verwenden. Die Sternchen-Bewertung ist da natürlich schwierig... Der Popschutz ist dagegen eine verdammt gut gewählte Beigabe für ein Bändchen! Das Sssnake-Kabel ist obligatorisch, aber es sei erwähnt, dass sich am Mikro keine Buchse, sondern ein bereits fest installiertes Kabel befindet.
Wen's interessiert, meine Einzel-Bewertungen der beiden Hauptbestandteile sahen aus: 
RB-500
Meine Erwartungen waren recht hoch nachdem ich mich mit Rezensionen und Samples von diesem und anderen technisch identischen nur anders gelabelten Mikros befasst habe. Was ich da angeschlossen und ausgiebig z.B. an Gesang, Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und Mundhamonika ausprobieren konnte entspricht so ziemlich genau dem, was ich erwartet habe! Ein liefert ein sehr ausgewogenes, nirgendwo aufdringliches oder fades Signal, das man blind als Bändchen identifizieren könnte, wenn da nicht dieser unüblich weiche Höhen-Abfall wäre, der den Frequenzbereich traumhaft geschmeidig bis ca. 18 kHz reichen lässt. Ich bin hocherfreut, ein Mikro zu besitzen, dessen Output mir bei den meisten Anwendungen ganz ohne EQ-Rumgebügel am besten gefällt. Wichtig ist natürlich, dass man die Brillanz eines Bändchens nur mit nem guten rauscharmen Preamp geniessen kann, was mich lediglich über den Kauf als Bundle mit dem Presonus TubePre ärgern lässt, denn dieser ist genau das Gegenteil. Mit sauberer Verstärkung dagegen kann man mit dem RB500 ein funkelndes Becken genauso gut einfangen wie eine kreischende Gitarre oder einen rumpelnden Bass. Ganz feine Sache!
Presonus Tube Pre
Nix für Bändchen, denn die brauchen ne Menge Verstärkung, die der Pre zwar bietet, aber mit viel zu viel Rauschen. Ich habe ihn als Bundle mit dem RB 500-Bändchen gekauft, und muss leider sagen, dass diese Kombination wirklich nur für laute Quellen wie Amp-Abnahme zu gebrauchen ist. Das Dudeln auf einer akustischen Gitarre bekommt man effektiv nur mit nem Rauschabstand von höchstens 30 dB gepegelt. Am Mikro liegt's nicht, auch ohne verwendeten Eingang möchte man schon bei 60% Transistor und ganz ohne Röhre nicht weiter aufdrehen, da es da schon anfängt, zu nerven. Schleift man die Röhre ein, wird das noch mehr als verdoppelt, die Röhrensättigung ist aber eh nicht sonderlich schön, um sie irgendwo einbauen zu müssen. Im angemessenem Vergleich dazu habe ich noch einen SM Pro TB 202, der noch etwas mehr rauscht, aber angenehmer verzerrt. Ihr werdet's nicht glauben, aber mein Behringer Mic 100 für 35 € ist von den drei tatsächlich der "sauberste"! Ich werd bei Gelegenheit mal ne andere Röhre aus bloßer Neugier reinstecken.
Ansonsten macht das Gerät nen ganz robusten Eindruck und an die Features sind auch selbstredend in Ordung, die Pegel-Anzeige scheint verlässlich zu sein. Der Pad-Schalter agiert nur beim XLR-Eingang, warum auch immer, juckt mich aber nicht. Ein Ein/Aus-Schalter wäre nett gewesen. 
Fazit: wem 30 dB Verstärkung reichen und wer keine schöne Röhrensättigung sucht, der kann hier 90 € ausgeben oder auch jeden beliebigen Mixer-Eingang verwenden. Wer nur ne Fancy DI-Box mit externer Stromversorgung sucht, ist hier gut bedient. Wer aber z.B. mit einem Bändchen-Mikro akustische Instrumente, nicht schreiende Vocals oder den Raum einfangen will, ist mit dem Presonus Tubepre hoffnungslos verloren (es sei denn ich habe mit meinem Exemplar einfach Pech gehabt). Ich habe jedenfalls gelernt, dass ich mal aufhören sollte, in dem Preissegment nach guten Röhren-Preamps zu suchen. Also behaltet den günstigen preis im Auge!