Ich hatte erst einen Fender JMJ Mustang direkt bei Fender bestellt gehabt; der war aber dermaßen unbequem, kopflastig, die Bundierung war eine Katastrophe und die Mechaniken richtig mies (also die machen den "Vintage"-Job fast schon zu gut), dass er nach einer Woche wirklichen lieb-haben-Wollens wieder zurückging (der Sound war nämlich schon sehr cool). Aber was soll ich sagen, ich bin moderne Ibanez-Bässe (Short und Long Scale) gewohnt, also ist ein Fender-Vintage-Prügel ohnehin eher nichts für mich.
Dann bin ich per Zufall auf den Sandberg Florence Shortscale Bass gestoßen – ein echter Glücksgriff und Liebe auf den ersten Blick!
1. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, die Bünde supersauber verarbeitet. Der Korpus ist wunderschön, passt sich dem Körper super an und der gewollt leicht gebrauchte Look ist hier wirklich passend.
2. Das Griffbrett und der Hals sind schmal und schnell bespielbar. Der Bass hängt balanciert am Hals und hat keine Kopflastigkeit. Die Mechaniken sind leicht und stimmstabil.
3. Der Sound ist so dermaßen gut – voll aufgedreht warm-chrunchig bis aggressiv (je nach Spielposition Richtung Hals oder Steg), zugedreht schön tief und mit dem Push-Pull-Mudbucker-Feature richtig fettig dumpf. Mit Fingern ist er weich und lässig, mit dem Plektrum dreckig und vorlaut.
Zu Bedenken gilt jedoch: Wer jetzt moderne Jazz-Bass-Lines ohne viel Spiel-Technik oder EQing raushauen will, dem wird wahrscheinlich etwas fehlen.
Ich jedenfalls bin äußerst glücklich damit geworden, er spielt sich easy und modern, hört sich richtig richtig inspirierend an, die Verarbeitungsqualität (so auch das Setup) sind absolut erstklassig!
Und: Es ist eine passende und hochwertige Gig-Bag dabei! Beim Fender JMJ Mustang (und ich glaube auch, bei allen anderen Mustang Modellen), bekommt man einfach eine viel zu große, labriger Longscale Tasche, und das ist in diesem Preissegment einfach lächerlich. Deshalb zusätzlich ein großes Lob an Sandberg!