Kaufgrund:
Ich spiele ein Squareneck Dobro der Spitzenklasse vom Gitarrenbauer Frank Harlow, einem Instrumentenbauer aus Ohio/USA und wollte schon immer ein Roundneck Dobro, jedoch nicht so viel Geld ausgeben. Ein Regal RD40 hatte ich einige Zeit, war jedoch nicht zufrieden und habe es wieder verkauft. Nun kam ich zu diesem Recording King RR-36VS hier von Thomann.
Verarbeitung:
Schon beim Auspacken wurde deutlich, das dieses Instrument, welches in einem einwandfreien Zustand angeliefert wurde, sehr gut verarbeitet ist. Der Körper besteht aus ca. 3mm starkem Mahagoni Laminat mit 3 Schichten und macht einen sehr soliden, robusten Eindruck. Die Lackierung in Vintage Sunburst erzeugt einen hochwertigen Eindruck. Nach Demontage des Cones hat sich auch die gute Verarbeitung innen bestätigt: Keine Klebereste usw., alles top.
Technische Daten (vermute kleine Fehler in der Beschreibung):
Bei den technischen Daten gibt es kleine Abweichungen.
Die Spec auf der Seite bei Recording King und auch bei Thomann gibt eine Mensurlänge von 648mm an. Das mir gelieferte Instrument hat eine Mesurlänge von 622mm, was für mich durchaus einen Vorteil in der Bespielbarkeit darstellt.
Die Breite am Sattel wird mit 44,45mm angegeben, ist jedoch mit Schieblehre nachgemessen 45,7mm, was meinen etwas dickeren Fingern sehr guttut.
Einziger kleiner Wehrmutstropfen ist der Sattel:
Das Griffbrett besitzt einen Radius von ca. 16“, wobei der Sattel für einen total flaches Griffbrett ausgelegt ist. Das führt dazu, das die Saiten 1 u.2, sowie 5 u.6 einen zu hohen Abstand zum Griffbrett bei Bund 0 haben. Man merkt dies beim Greifen von F-Dur Barre
e, was viel Kraft erfordert. Also entweder dir Schlitze etwas runterfeilen oder gleich den passenden Sattel (Graph Tech PT 6136 00 Black Tusq Nut, Best-Nr. 425021) bei Thomann bestellen und montieren.
Klang und Bespielbarkeit:
Der Klang hat mich total überzeugt und hebt sich deutlich positiv vom Regal RD40 ab. Die umsponnenen Saiten (3-6) haben genug Bass und ausreichend Obertöne und die dünnen Saiten 1 u. 2 haben einen schönen warmen Klang, der auch in den höheren Lagen erhalten bleibt. Thomann könnte gerne einige Soundbeispiele einstellen, die die Kaufentscheidung noch erleichtern könnte. Das Griffbrett ist gut verarbeitet und es gibt keine scharfen Kanten an den Bundrändern.
Optionale Verbesserung:
Wer noch etwas drauflegen will kauft sich bei Thomann einen Beard Cone, den BC1 für 69€ oder den Beard Legend für 99€ und puscht das Instrument damit klanglich in die Beard Klasse und hat dann für ca. 500€ ein Instrument für das man sonst 1.000-2.000€ ausgeben muss.
Fazit:
Für mich klare Kaufempfehlung trotz des kleinen Makels am Sattel, welches man jedoch leicht abstellen kann.