Seit ich mir vor über zwanzig Jahren ein Wacom Cintic zum Zeichnen zulegte wurde mir bewusst, wie viel Arbeit unser Gehirn für die Hand/Augen-Koordination beim arbeiten mit Maus und Bildschirm leistet, und so wünschte ich mir, so etwas auch für die Arbeit mit Logic zur Verfügung zu haben. So lag es für mich nahe, dass ich mein Auge auf dieses Produkt warf.
Die Hardware ist solide, die Blickwinkelabhängigkeit des Bildschirms vernachlässigbar, und die Touch-Oberfläche präzise. 5 Sterne.
Wo es jedoch für mich hapert ist die Software. Erst nach mehrmaligen Installationsdurchläufen und Supportunterstützung durch Slate Audio (top, kurze Reaktionszeiten in Anbetracht des Zeitzonenunterschieds) wurden alle notwendigen Komponenten auf meinem M4 Max Mac Studio installiert.
Ich arbeite seit Notator SL/Atari mit all den Iterationen von Logic Pro und verlasse mich seit ihrer Verfügbarkeit intensiv auf Screensets, meistens in Logics Noten- und Event-Editoren und im Environment. Und hier klemmt's bei Slates Software. Diese erstellt ein eigenes Screenset und wechselt beim Start darauf. Keine Chance für mich, auch nur zusätzlich mit meinen eigenen zu arbeiten, und wenn ich Ravens Screenset modifiziere erstellt sie einfach ein Neues. Das liegt daran, dass Raven auch Zeiger-Makros verwendet und damit Vieles genau dort sein muss, wo die Software es erwartet.
Unterdessen arbeite ich nur noch mit der Touchscreen-Komponente und starte die Raven Software nicht mehr. Ich bin da stur: Software sollte sich mir anpassen (oder besser an mich anpassbar sein) und nicht umgekehrt.
Fatit: Für den, der bereit ist seinen Workflow dem von Raven anzupassen, ein sehr gutes Produkt, für mich ein Mixed Bag.
P.S.: Genug Bildschirmreiniger zur Hand zu haben ist ein Muss.