Ich brauchte eine Reisegitarre. Die La Mancha Rubi CM Fishbone interessierte mich, weil sie Merkmale hat, die ich überzeugend fand: spanischer Halsfuß, offenporige Bauweise (kein Hochglanz), Decke aus Thuja Plicata (sog. Kanadische Zeder; by the way: noch nie wuchs eine echte Zeder in Kanada!), also gutes Tonholz ohne „Eingewöhnung“ wie bei Fichte, und sorgfälige Verarbeitung. Bei dem kleinen Geld, das ich für das Instrument investieren musste, erwartete ich keine Wunder. Nach der Bestellung erst recherchierte ich ein bisschen und fand heraus, dass La Mancha eine qualitätsbewusste Marke des Tübinger Gunther Reinhardt ist, der die Rubi-Modelle mit dem Gitarrenbauer Andreas Dill entwickelte und seit mittlerweile 18 Jahren in Guangzhou bei einer Firma bauen lässt, die den hohen Qualitätsansprüchen der beiden Entwickler genügt. Ich fand zudem eine Menge sehr guter Besprechungen und Kritiken der Gitarre. Die Rubi CM kam vor einigen Tagen an und verblüffte mich positiv: laut, aber differenziert zu bespielen, absolut bundrein, perfekter Saitenabstand (besaitet mit Savarez Cantiga), perfekt verarbeitet und – großer Vorteil – sehr leicht und auch deshalb sehr, sehr gut klingend. Ich habe sie inzwischen quer durch mein Repertoire getestet, mal Brasilianisches, mal Alpenländisches, mal Klassisches und finde: Das ist nicht nur eine Anfängergitarre, sondern eine vielfältig einsetzbare Konzertgitarre auch für erfahrene, anspruchsvolle Spieler. Der klangliche und ergonomische (Spielbarkeit) Abstand zu teuren, massiven und hochpreisigen Instrumenten aus Meisterwerkstätten wird mit Gitarren wie der Rubi CM zunehmend geringer. Mal sehen, wohin die Reise im Gitarrenbau geht. Fazit: absolut empfehlenswert!