+ AUSGEPACKT +
ZunĂ€chst war ich positiv darĂŒber ĂŒberrascht, wie viel Zubehör Hughes & Kettner ihrem Flaggschiff beilegen. Das Handbuch (und Buch stimmt hier tatsĂ€chlich) ist sehr nett und praxisnah geschrieben â weder Fachchinesisch noch zu offensichtliches ĂĄ la "Der Volume-Knopf regelt die LautstĂ€rke". Es werden auch Tipps zu Endstufenröhrenkombinationen gegeben. Lest euch die ruhig mal durch, ist interessant!
Aber ein Handbuch konnte man ja erwarten. Dass ein Aufkleber dabei ist, ist nett, aber nicht kriegsentscheidend. Der mitgelieferte FuĂschalter allerdings schon. Wer sich mal die Preise von Midi-Boards angeguckt hat, weiĂ, dass man fĂŒr sowas mindestens 120⏠ausgibt â is dabei, is toll. Genau wie das 9m 7-Pin Midikabel (5pin Midi + Stromversorgung, normale Kabel gehen aber auch). Die Innovationen, fĂŒr die Hughes & Kettner bekannt sind, merkt man hier ebenfalls, wenn auch eher in den NebensĂ€chlichkeiten: es ist nĂ€mlcih ziemlich egal, was fĂŒr ein Netzteil man verwendet (nur bei 5pin MidiKabel notwendig, da ohne Phantomspeisung). Man kann alles zwischen 9 und 15V anschlieĂen, egal ob Gleich- oder Wechselstrom, Polung ebenfalls egal. Warum machen das denn bitte nicht alle?
Ăber das Midi-Board haben sich auch schon einige Reviews ausgelassen. Was mich aber ĂŒberrascht hat, war, dass eine SchutzhĂŒlle beiliegt (etwa in Gigbag-WandstĂ€rke), Putzzeug fĂŒr die Plexiglasscheibe, damit man die nicht mit SpĂŒlschwĂ€mmen o.Ă€. verkratzt und eine Anodensicherung. Muss alles nicht. Is aber alles toll.
+ ANGEGUCKT +
Das GerĂ€t an sich ist natĂŒrlich schon sehr schick. Da ich selbstverstĂ€ndlich auch jedes verfĂŒgbare Review in deutsch und englisch gelesen, gehört und geguckt habe, wusste ich natĂŒrlich lĂ€ngst, wie mit der Masse der Knöpfe umzugehen ist. WĂ€re sonst aber auch fĂŒr jeden denkenden Menschen in 3 Minuten klar...
Interessant fand ich das NoiseGate (bisher hab ich das immer ĂŒber meinen GMajor2 gemacht). Das funktioniert auch wirklich gut, wenngleich ich, obwohl ich meist laut Metal spiele, den Regler (wie hart das Gate zumacht) eher sanft eingestellt habe. Reicht schon.
Was auch nett ist, ist, dass es einen DI-Out gibt. Benutze ich zwar nicht, aber vielleicht braucht man das ja mal.
Was wirklich cool ist, sind die zwei Effektwege. ZunĂ€chst hat man einen per Midi schaltbaren FX Loop (parallel oder seriell â auch per Midi schaltbar), das kennt man ja. ZusĂ€tzlich hat man aber danach noch einen Master-Insert fĂŒr stĂ€ndig aktive GerĂ€te wie Tuner oder in meinem Fall den Sonic Maximizer von BBE, um den Sound noch etwas einzufetten.
Also: VorverstĂ€rker â> FX-Loop â> Master Insert â> Endstufe
Neben den einzelnen KanalzĂŒgen gibt es noch die Master-Sektion, in der man global LautstĂ€rke, Tiefen ("Resonance") und Höhen ("Presence") einstellen, damit man in anderen RĂ€umen, auf BĂŒhnen usw nicht jeden einzelnen Kanal soundmĂ€Ăig anpassen zu mĂŒssen.
Wovon ich noch nicht viel gemerkt habe, ist das TSC (Tube Safety Control). Das stellt automatisch die richtigen Ströme fĂŒr die Endstufenröhren ein. Hab ich keine Ahnung von. Aber wenn man davon nichts merkt, kann das ja nur gut sein. Toll auch, dass man jetzt einen Röhrenwechsel selbst vornehmen kann, weil der Amp die Röhrenströme ja selbst einmisst und einstellt. Schade fĂŒr GitarrenlĂ€den, schön fĂŒr mich. DarĂŒber hinaus kann man offenbar so ziemlich jede Röhre reinstopfen, die man so findet. Wer da genaueres wissen will, kann im Handbuch nachlesen.
Dass man beim Triamp3 auch die Endstufenröhren wechseln kann, dĂŒrfte mittlerweile bekannt sein, ist ja schlieĂlich H&Ks groĂer Werbeaufmacher...
Ein weiteres tolles Feature ist der Stomp-Box-Vor-VorverstÀrker. Dazu aber weiter unten.
Ihr merkt schon, es gibt wahnsinnig viele Features, die allesamt schlau, durchdacht und praxisnah umgesetzt sind.
...hoffentlich kann ich den Rest meiner Bewertung noch in einem zweiten Teil loswerden...